Blassenpfeiler

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Juhu Ruhetag – Kaffeetrinken, entspannt zum klettern gehen und am Abend vielleicht noch zum baden. Soweit der Plan. Die Realität war dann: Blassenpfeiler, UIAA 7- oder 6+ A0, 550m Wandhöhe und jede Menge Luft unter dem Allerwertesten. Spätestens mit dem verpassen der letzten Bahn war dann also klar: Das mit Kaffetrinken, entspannt klettern und baden wird dann heute also nix mehr..

Der Blassenpfeiler ist eine klassische Tour auf den Hochblassen hinter der Alpspitze. Aus dem Grieskar zieht ein markanter Pfeiler in Richtung Gipfel. Die Tour bietet steilen und sehr rauen Fels, stellt einen relativ hohen Anspruch an die Moral und die ein oder andere Seillänge sei vor allem Liebhabern schwarzen Humors empfohlen.

Die Schwierigkeiten bewegen sich im unteren Teil zwischen 5+ und 7-. Allerdings ist diese Bewertung wohl schon etwas älter und entspricht nicht unbedingt der Modernen Sportkletterbewertung. Die ‚angelehnter Platte‘ in der Schlüsselseillänge ist außerdem hohl, besteht vielmehr aus zwei Platten (von denen keine einladend aussieht) und vermittelt zumindest teilweise den Eindruck sich bald der Gravitation ergeben zu wollen.

Die festen Seillängen bestechen durch interessante Kletterei, sind teilweise schwer abzusichern und spiegeln den Gesamtcharakter der Tour wieder: recht alpin 😉

Nach dem Ende der Schwierigkeiten warten noch ca. 200m feinster Wettersteinbruch bis zum Ausstieg am Gipfel.

Die Absicherung ist mäßig und besteht ausschließlich aus Normalhaken unterschiedlichen Alters und Qualität. Ein gut sortiertes Keilset, Camalots von 0,4 – 3 sowie Hammer und Haken leisten hier unschätzbare Arbeit. Für den Riss in der 4. und 5. Seillänge empfiehlt sich eventuell ein 4er Camalot. Oder irgendwas großes das sich da rein stopfen lässt. Ansonsten warten ca. 10-15 Meter mental anspruchsvoller Kletterei 😉

Die Stände sind alle geschlagen und meistens ok. Von uns wurden an den Ständen insgesamt 3 Haken zusätzlich belassen. Für den Standplatzbau ist eine Standplatzkrake das Mittel der Wahl. (Was ist eine Standplatzkrake?/ siehe unten)

Nach dem Ausstieg am Hochblassen, folgt noch der Abstieg über den letzten Teil des Blassengrates bis in die Grieskarscharte.

  • Länge

    Länge: 300m bis zum Ende der Schwierigkeiten, nochmal 250m bis zum Gipfel

  • Schwierigkeit

    frei 7- oder 6+, A0

  • Zeit

    ca. 6-8 Stunden bis zum Gipfel, und nochmal ca. 2,5 für den Abstieg

  • Jahreszeit

    trocken sollte es halt sein..

  • Fazit

    Alpines, ernst zu nehmendes Abenteuer vor der Haustür. Vor allem die Schlüsselseilänge ist objektiv gefährlich